Keine Rüstungsindustrie auf dem Bosch-Gelände – Arbeitsplätze sichern, Frieden statt Waffen
Hildesheim, 4. September 2025
Das Vorhaben, das Bosch-Gelände im Hildesheimer Wald für Unternehmen der Rüstungsindustrie zu öffnen, stößt bei Die Linke Hildesheim auf entschiedene Ablehnung. Schon zu Beginn des Jahres mahnte die Ratsfraktion Die Linke, es dürfe nicht zur erneuten Waffenproduktion in Hildesheim kommen. Nun geht Ministerpräsident Olaf Lies genau in diese Richtung.
„Es ist unerträglich, dass die Existenzsorgen der Bosch-Beschäftigten als Hebel genutzt werden, um Kriegsproduktion in Hildesheim hoffähig zu machen. Wer so argumentiert, betreibt nichts anderes als eine Erpressung der Beschäftigten – Arbeitsplätze gegen Kriegswaffenproduktion“, erklärt Rox Rosa Busch, Mitglied im Kreisvorstand und Geschäftsführung der Ratsfraktion Die Linke.
Erinnerung an Zwangsarbeit: kein Platz für Waffenproduktion in Hildesheim
Gerade in Hildesheim ist die historische Verantwortung unübersehbar: Auf dem Gelände wurden während des Hitlerfaschismus Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zur Waffenproduktion missbraucht. „Niemand darf gezwungen sein, heute für Rüstungsproduktion arbeiten zu müssen – und schon gar nicht in einer Stadt, die so eng mit den Verbrechen von damals verbunden ist. Diese Spirale von Krieg und Aufrüstung darf hier niemals wieder in Gang gesetzt werden“, so Ratsherr Ralf Jürgens.
Zukunftsforum – Runder Tisch kommunale Wirtschaft
Zur Sicherstellung ziviler Produktion fordert Die Linke ein Zukunftsforum. An einem runden Tisch sollen kommunale Verwaltungen und Mandatsträger aller demokratischen Parteien und Wählervereinigungen, Gewerkschaften, Betriebsräte von Bosch und anderen Betrieben und Dienstleistungsunternehmen, tarifgebundene Betriebe, Organisationen der Zivilgesellschaft, Religionsgemeinschaften, Sozialverbände, Arbeitsagentur und Jobcenter einbezogen werden. Bei regelmäßigen Tagungen soll über die kommunale Wirtschaftspolitik und lokale Wirtschaft beraten werden.
Arbeitsplätze sichern – aber zivil, nicht militärisch
Die Zukunft des Bosch-Standorts kann und darf nicht an die Rüstungsindustrie verkauft werden. „Hildesheim braucht sichere, zukunftsorientierte Arbeitsplätze – im Bereich der Elektromobilität, erneuerbarer Energien und ziviler Produktion. Bosch verfügt über enormes Know-how in genau diesen Feldern. Statt den Ausstieg aus der Zivilproduktion zu beschleunigen, muss alles dafür getan werden, diese Kompetenzen zu stärken“, fordert der Kreisvorstand.
Klare Kante gegen Kriegstreiberei und AfD-Nähe
Für Die Linke ist klar: Wer Hildesheim zur Rüstungsstadt machen will, spielt der Kriegstreiberei und rechten Kräften in die Hände. Schon im Stadtrat hat Maik Brückner (MdB, Die Linke) in seiner Abschiedsrede bekräftigt: „Wir brauchen keine Rüstungsproduktion wie jetzt von Millionärsseite gefordert wird – Die Leute wollen eine gute Arbeit, von der man Leben kann, in Frieden.“ Sein Nachfolger Ferry Marquardt schließt daran an: „Wir werden uns im Stadtrat mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Hildesheim nicht zum Standort für Waffenproduktion wird.“
Der Kreisverband Die Linke Hildesheim steht an der Seite der Beschäftigten von Bosch, deswegen heißt es: Kein Arbeitsplatz darf auf Kosten des Friedens entstehen. Keine Entscheidungen über die lokale Wirtschaft ohne die Beschäftigten. Kein Krieg aus Hildesheim! Deshalb fragt die Stadtratsfraktion am Montag, den 08.09.2025 im Stadtrat: „Herr Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, soll Hildesheim weiter als Friedensstadt für sich in der Welt und als Standort ziviler Produktion werben, oder soll Hildesheim schon wieder Rüstungsindustriestandort werden?“