Friedensarbeit als Beitrag zur Kulturhauptstadt ohne Eile
Beim Kreistag vom 20. Juni 2017 kam es dann doch anders, als gedacht. Der von uns gemeinsam mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der Fraktion der SPD gestellte Antrag, dem Bündnis „Bürgermeister für den Frieden“ beizutreten, wurde nicht per Dringlichkeitsbeschluss auf die Tagesordnung gesetzt. Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Hildesheim findet dieses schade, dass dieser nun erst nach dem Gedenktag der Vernichtung von Hiroshima und Nagasaki behandelt werden wird. Wir haben diesen Schritt auch als einen Beitrag zur Diskussion um die Kulturhauptstadt gesehen.
Wie abzusehen war, fällt die Krüger-Adorno-Schule den Gegebenheiten zum Opfer. Vor zahlreich erschienenen Schülerinnen und Schülern und weiteren am Erhalt der Elzer Oberschule interessierten Einwohnern senkte die Mehrheit aus SPD, CDU und Grünen den Daumen für die Bildungseinrichtung, die als einzige noch im Kreise Hildesheim in Teilen den Namen eines prominenten Kapitalismuskritikers trägt. Dieses ist zwar nicht ursächlich, aber letztlich bittere ironischer Treppenwitz der Gemengelage der Begründungen aus Sparzwängen und dem auch sicher gut gemeinten Wohl für die Schülerschaft.
Die nun gefällte Entscheidung steht jedoch im Kontrast zum ansonsten durch den Kreistag und das Kreishaus geisternden Parole des „Masterplan – neuer Zusammenhalt“, die ihren ersten Schlag weg zur Floskel bekommen hat. Auch die Begründung, aufgrund der Einzügigkeit würde man sich pädagogisch an den Kindern vergehen und ihnen wichtige Wahlmöglichkeiten nehmen – sie entmündigt letztlich die Familien, denen das Argument nicht unbekannt gewesen ist und sich dennoch bewusst für die Krüger-Adorno-Schule entschieden hatten.
In der Debatte zur Unterstützung der Stadt Hildesheim zur Kulturhauptstadt 2025 brachte die CDU-SPD Mehrheitsgruppe ihren erweiterten Antrag durch, schon jetzt für 2018 konkret 100.000 € in den Haushalt einzustellen. Lars Leopold sprach für die Fraktion DIE LINKE dazu. Er bemängelte, dass im Anschluss gleich wohl zu einer Schulschließung kommen werde und Bildung und Kultur einhergehen sollten, beides zu finanzieren sei. Dazu betrachtet DIE LINKE den Kulturhauptstadtprozess sehr kritisch, obwohl sie für eine breite Kulturförderung eintritt. Diese müsse aber auch für Menschen mit niedrigem Einkommen erschwinglich oder wenn nicht erschwinglich dennoch zugänglich sein, da sonst gut gedachte Kultur zu elitären Veranstaltungen mutieren.