DIE LINKE im Kreistag spricht sich gegen Schulschließung aus

Nach Ansicht der Kreisverwaltung soll die Krüger-Adorno-Schule (KAS) in Elze geschlossen
werden, weil sie einfach zu wenig Schüler habe und damit ‘unwirtschaftlich‘ sei. „Natürlich
muss man die Kosten im Blick haben, aber man darf die Bildung unserer Kinder nicht
ausschließlich betriebswirtschaftlich betrachten. Wir reden hier doch nicht von einer Fabrik,
sondern von einer Bildungseinrichtung.“, empört sich Maik Brückner, stellvertretender
Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Kreistag. Er spricht sich zudem dagegen aus, Schulen
gegeneinander auszuspielen. „Schulen sollten nicht in Konkurrenz zueinander stehen,
sondern alle vernünftig finanziert und erhalten werden. Ich kann mir zudem Schlimmeres für
die Qualität von Bildung vorstellen, als kleine Schulklassen. Kleinere Klassen bedeuten
bessere Förderung jedes einzelnen Schülers.“


Rückendeckung erhält Brückner von seinem Parteikollegen Lars Leopold, der sich jahrelang
für den Erhalt der Sonnenbergschule in Eime eingesetzt hat und demnächst für DIE LINKE
auch im Kreistag sitzen wird. Leopold sieht deutliche Parallelen in der Vorgehensweise und
macht deutlich: „Pädagogische Gesichtspunkte spielen in der Betrachtungsweise der
Kreisverwaltung offenbar keine Rolle. An der KAS in Elze wird eine vorbildliche Arbeit
geleistet. Mit dem Unterricht in kleineren Klassen durch die engagierten Lehrerinnen und
Lehrer stellt die Schule ein Qualitätsmerkmal der Gemeinde Elze dar und hat sehr wohl eine
Daseinsberechtigung.“ Der Kommunalpolitiker betont: „Das regelrechte ‚Kaputtsparen‘ der
Kommunen der vergangenen Jahre mit dem damit verbundenen Abbau notwendiger
Infrastruktur hat aber viele Kommunen, gerade im Südkreis, bereits an den Rand der
Funktionsfähigkeit und darüber hinaus zum Ausbluten der betreffenden Städte und
Gemeinden geführt. Dem demografischen Wandel kann man eben nicht mit dem Schließen
von Schulen, Kindergärten und Kürzungen bei kommunalen Leistungen begegnen, sondern
mit kreativen Ideen.“
Beide LINKEN-Politiker sind sich einig: „Die Schließung der Schule wird Elze auf Jahrzehnte
verändern. Das ist kein Experiment, das man bei Nicht-Gelingen wieder rückgängig machen
kann. Der Abbau von Infrastruktur von heute ist die Abwanderung und der Leerstand im Ort
von morgen. Welche junge Familie entscheidet sich denn für eine Gemeinde ohne
weiterführende Schule? Ländliche Regionen müssen gestärkt werden und brauchen dazu
funktionierende Strukturen, ansonsten geht hier irgendwann das Licht aus.“