Volkshochschule: Ungleichbehandlung der Beschäftigten endlich beenden

Linksfraktion im Kreistag fordert Bezahlung aller Beschäftigten der Volkshochschule nach Tarif des Öffentlichen Diensts

Es ist völlig inakzeptabel, und zudem auch nicht plausibel zu begründen, dass in der Volkshochschule (VHS) einige Beschäftigte zu Angestellten zweiter Klasse degradiert werden und für die gleiche Arbeit weniger bekommen. Von verdienen mag ich an dieser Stelle gar nicht sprechen“, empörte sich Lars Leopold, Kreistagsabgeordneter der LINKEN in der Haushaltsdebatte der gestrigen Kreistagssitzung. „Seit dem Zusammenschluss der ehemals getrennten Volkshochschulen von Stadt und Kreis wird bei der Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volkshochschule (VHS) mit zweierlei Maß gemessen. Diejenigen Beschäftigten, die vom Landkreis kommen und noch alte Verträge nach Tarif des Öffentlichen Dienst (TVÖD) haben, verdienen deutlich mehr, als die große Mehrheit ihrer Kolleginnen und Kollegen. Diese werden nämlich nach einem Haustarif entlohnt und verdienen nach Gewerkschaftsangaben bis zu 30 Prozent weniger für die gleiche Arbeit“, macht der Kommunalpolitiker aus Eime deutlich.

Fraktionskollege Joachim Sturm betont: „Wie in der freien Wirtschaft in vielen Bereichen mit Tarifflucht, Lohndumping und damit Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten betrieben wird, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis und kann fast täglich in den Medien nachgelesen werden. Als Linksfraktion sehen wir gerade die öffentlichen Träger in einer Vorbildfunktion und damit in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen. Der Grundsatz „Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit“ muss deshalb ausnahmslos für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und damit auch für die Kolleginnen/Kollegen bei der VHS gelten.“

Hier geht es nicht um eventuelle Begehrlichkeiten, sondern um eine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist es höchste Zeit, dass die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, die derzeit noch nach dem schlechteren Haustarif entlohnt werden, ihren Kolleginnen und Kollegen endlich gleichgestellt und ebenfalls nach dem TVÖD bezahlt werden“, fordert Leopold.

Kreistag am 7. Dezember 2017

Der Kreistag des Landkreis Hildesheim kommt am 7. Dezember 2017 um 16 Uhr das letzte Mal in diesem Jahr zusammen. Auf der 28 Punkte umfassenden Tagesordnung steht vor allem der Haushalt 2018 (mit 22 Unterpunkten), die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 sowie die Kindertagesstättenvereinbarung zwischen Kreis und Kommunen sowie der Kindertagespflege. Der Punkt das Planfeststellungsverfahren zur Wiederinbetriebnahme des Hartsalzwerkes Siegfried Giesen wurde kurzfristig von der Tagesordnung genommen.

Einer der Streitpunkte wird das Thema „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ bei der Volkshochschule Hildesheim bleiben. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen haben unseren gemeinsamen Antrag aus dem März erneut gestellt, der VHS dauerhaft 270.000 € mehr für die Angleichung der Löhne zur Verfügung zu stellen, während die Mehrheitsgruppe SPD-CDU der VHS nur ein einmaliges Sonderbudget von 200.000 € zur Verfügung stellen will, welches allerdings nicht der Angleichung der Löhne geschuldet ist.

Mit der Mehrheitsgruppe SPD-CDU sowie Bündnis 90/Die Grünen bringen wir gemeinsam einen Antrag zur Planung und Sanierung von Schulen ein.

Kommunale Haushalte nicht auf dem Rücken der Demokratie sanieren

LINKEN-Kreistagsfraktion lehnt geplante Änderung der Kommunalverfassung weiterhin ab

Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Unter dem Deckmäntelchen von Kosteneinsparungen will die rot-schwarze Landesregierung die Rechte kleinerer Parteien in Kommunalparlamenten massiv beschneiden. Kosteneinsparungen und eine angebliche Zersplitterung der Kommunalvertretungen sind doch nur ein Vorwand der großen Parteien, um sich die unliebsame Opposition in den Räten vom Hals zu schaffen“, kommentiert Joachim Sturm, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Hildesheimer Kreistag, die jüngsten Äußerungen des Landtagsabgeordneten Bernd Lynack (SPD) in der Debatte um die geplante Änderung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG).

Sturm weiter: „Trotz Rekord-Steuereinnahmen im Landeshaushalt sind Niedersachsens Kommunen strukturell unterfinanziert und müssen weiter Leistungen streichen, vom Freibad über Reinigung und Grünflächenpflege bis hin zur Feuerwehr. Kommunale Infrastruktur verrottet, Geld für neue Investitionen ist nicht in Sicht und die Schuldenbremse hängt wie ein Damoklesschwert über allen Entscheidungen, Kassenkredite sind auf Rekordhöhe. Wer jetzt die kommunalen Haushalte jedoch auf dem Rücken der Demokratie sanieren will, hat die Demokratie nicht verstanden und nimmt die Hilferufe aus den Städten und Gemeinden nicht ernst.“

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Fraktionskollege Lars Leopold fordert: „Statt jetzt die Rechte kleinerer Parteien und deren Mitwirkungsmöglichkeiten zu schleifen, sollte sich die neue Landesregierung lieber für eine echte Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung einsetzen und die chronische Unterfinanzierung der Kommunen beenden. Um die strukturelle Schieflage der kommunalen Finanzausstattung nachhaltig zu überwinden, muss der finanzielle Bedarf unserer Kommunen sichergestellt werden. Hier sehen wir insbesondere das Land aber auch den Bund in der Pflicht, den Kommunen zu helfen und die Talfahrt der Kommunalfinanzen zu stoppen.“

Bürozeit diese Woche am Donnerstag

In dieser Woche verschiebt sich die Büroöffnungszeit von Dienstag, den 28. November auf Donnerstag, 30. November von 9.30 h – 12.30 h. Darüber hinaus sind wir auch per eMail wie gewohnt zu erreichen.

„Schäbiger Angriff auf die Demokratie“

LINKEN-Kreistagsfraktion lehnt geplante Änderung der Kommunalverfassung ab

Versteckt unter dem vielversprechenden Punkt ‚Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung‘ plant die rot-schwarze Regierung in Niedersachsen einen skandalösen Angriff auf die kleineren Parteien in den Kommunalparlamenten“, empört sich Lars Leopold, Mitglied der Linksfraktion im Hildesheimer Kreistag, mit Blick auf die im Koalitionsvertrag der Landesregierung vorgesehene Änderung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG).

Leopold weiter: „Geht es nach der Großen Koalition (GroKo) in Hannover, soll die Mindeststärke von Fraktionen auf kommunaler Ebene auf drei Mitglieder, statt wie bisher zwei, erhöht werden. Das ist ein massiver Einschnitt in die Rechte kleinerer Parteien.“

Joachim Sturm, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion, gibt zu bedenken: „Der Einfluss, den kleinere Fraktionen in den Räten nehmen können, ist ohnehin schon begrenzt. Die ehrenamtliche Tätigkeit von zwei Ratsmitgliedern bzw. Kreistagsabgeordneten ist sehr zeitintensiv und herausfordernd. Wenn jetzt auch noch der Anspruch auf finanzielle Mittel für die Geschäftsstelle und das Stimmrecht in den Ausschüssen wegfallen sollen, wird das unsere Arbeitsfähigkeit enorm einschränken.“

Fraktionskollege Leopold ist sich sicher: „Hier versuchen die großen Parteien, sich die unliebsame Opposition in den Räten vom Hals zu schaffen. Der Plan der Landesregierung ist nur allzu durchsichtig und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte verbannt. Deshalb sollte sich die Regierung schnellstmöglich von diesem schäbigen Angriff auf die Demokratie verabschieden und sich lieber für eine wirkliche Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung einzusetzen. Hierzu muss der finanzielle Bedarf unserer Kommunen sichergestellt und die chronische Unterfinanzierung unserer Kommunen endlich beendet werden.“

Leila Dregger – „Ein anderes Dorf ist möglich“

Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Hildesheim hatte am 1. November zur zweiten öffentlichen Fraktionssitzung mit Lesung und Diskussion in die Kulturfabrik Löseke geladen. Referentin des Abends war Leila Dregger, diplomierte Agraringenieurin, Journalistin und Mitarbeiterin des Friedensforschungszentrums Tamera (Portugal) und dem Netzwerk weltweiter Ökodörfer (GEN – Global Ecovillage Network.) Joachim Sturm und Lars Leopold moderierten gemeinsam den Abend.

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Leila Dregger stellte mit Hilfe von kleinen Video-Einspielern und einem Bildervortrag über eine Stunde die Philosophie, Entstehung und Geschichte des portuguisischen Ökodorfs Tamera vor. Im Anschluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen der Referentin, der Fraktion und den Besuchern der Veranstaltung zu konkreten Fragen zu Tamera sowie einer möglichen Adaptierung der dort gemachten Erfahrungen auf die Umstände vor Ort im Kreis.

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Der Fraktionsvorsitzende Joachim Sturm zeigte sich sehr erfreut über die Veranstaltung: „Es waren zwar noch nicht alle Plätze besetzt, aber wir hatten sogar einen aus Göttingen angereisten Teilnehmer. Der Vortrag war unterhaltsam und informativ – ich denke, wir können von Orten wie Tamera oder Heckenbeck z.B. einiges lernen und in unser Südkreiskonzept einfliessen lassen.“

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Skandalöses Vorruhestandsmodell der Sparkasse

Die Linksfraktion im Kreistag kritisiert geplanten Personalabbau auf Kosten der Arbeitsagentur

Trugen bisher allein die Kunden die Kosten und Folgen der Sparkassenfusion Hildesheim-Peine-Goslar mit höheren Kontoführungsgebühren und weniger Filialen, sollen jetzt offenbar auch die öffentlichen Kassen mit ins Boot geholt werden. So soll bei der Sparkasse Hildesheim-Peine-Goslar Personal abgebaut werden. Dafür greift die Sparkasse auf eine wenig soziale Regelung zurück und will ihre ‚Vorruheständler‘ zu den Arbeitsagenturen abschieben“, kritisiert Lars Leopold, Kreistagsabgeordneter der LINKEN, den geplanten Stellenabbau der Sparkasse.

Leopold weiter: „Der öffentliche Auftrag der Sparkassen ist gesetzlich klar geregelt. Die Plünderung der Arbeitslosenversicherung gehört jedoch definitiv nicht dazu. Genau dies geschehe aber, wenn den Beschäftigten jetzt ein Vorruhestandsmodell angeboten wird, welches zu Lasten der Arbeitsagentur geht. Üblicherweise tragen Unternehmen den Aufwand für Vorruhestandsmodelle nämlich selbst, wälzen diese nicht einfach ab. Gerade vor dem Hintergrund steigender Gewinne ist die Vorgehensweise der Sparkasse daher ein Skandal. Deshalb erwarte ich im Verwaltungsrat der Sparkasse, in dem vor allem Kommunalpolitiker sitzen, entsprechenden Widerstand gegen diese ‚Fremdfinanzierung‘ des Personalabbaus.“

FÜR EINE POLITIK DES HERZENS

Öffentliche Fraktionssitzung mit Lesung und Diskussion

Zukunftsperspektiven aus Sicht der

Ökodörfer und Gemeinschaften weltweit

mit Leila Dregger

Mitarbeiterin des Friedensforschungszentrums Tamera, Portugal,

und von GEN – Global Ecovillage Network

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Was hat Liebe mit Politik zu tun? Was ist die regionale und globale Aufgabe von Gemeinschaften? Gibt es ein speziell weibliches Friedenswissen? Wie lebt man sinnvoll in einer Zeit globaler Transformation? Wie überwinden wir in das Gefühl der Ohnmacht angesichts des globalen Desasters, und wie gewinnen unsere Aktionen und Handlungen echte Wandlungskraft? Was ist „Sacred Activism“?

1. November 2017

18:00 Uhr

KULTURFABRIK LÖSEKE

Hildesheim Langer Garten 1

– Seminarraum –

„Bürgermeister für den Frieden – eine Kulturtat“

Mit den Stimmen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen, der LINKEN und einer Stimme aus den Reihen der CDU tritt der Landkreis Hildesheim nach der Stadt ebenfalls dem Friedensbündnis „Bürgermeister für den Frieden“ bei. Trotz Gegenstimmen von AfD, FDP, Unabhängigen und einigen CDU-Vertretern gilt nun auch im Landkreis: Wir setzen uns für eine Abschaffung der Bedrohung durch den militärischen Atomtod ein.

Eine Herzensangelegenheit für den Fraktionsvorsitzenden Joachim Sturm: „Bei der Antragseinbringung haben wir über Symbolik gesprochen. Dabei wollen wir es nicht belassen. Friedensarbeit ist unser kultureller Beitrag.“

Landtagskandidat Lars Leopold fügt hinzu: „Alle Kommunalpolitiker beschweren sich über klamme Kassen. Wir wollen den Zusammenhang zwischen sinnlosen Rüstungsausgaben und Wiederaufbauhilfe für kaputtgebombte Länder sichtbar machen. Eine friedliche Welt ohne Rüstungswahnsinn ist möglich.“

„Wasser predigen und Wein trinken“

Linksfraktion im Kreistag lehnt Erhöhung der Aufwandsentschädigungen ab

„Dass Kreistagsabgeordnete für ihr ehrenamtliches Engagement eine Aufwandsentschädigung erhalten, ist grundsätzlich richtig. Die jetzt geplante Erhöhung der Entschädigungen ist jedoch ein falsches Signal und passt nicht in die Zeit“, kommentiert Lars Leopold, Kreistagsabgeordneter der LINKEN, einen entsprechenden Antrag der SPD-CDU-Mehrheitsgruppe. Leopold weiter: „Nach dem Willen der Mehrheitsgruppe sollen die monatlichen Entschädigungen der Kreistagsabgeordneten um rund 13 Prozent auf 260,00€ angehoben werden. Die Zulage für die Fraktionsvorsitzenden soll um rund 25 Prozent auf 100,00€ steigen und die zusätzliche Entschädigung der stellvertretenden Landrätinnen sogar um 65 Prozent auf 330,00€ angehoben werden. Das Sitzungsgeld soll um ganze 20 Prozent auf 30,00€ je Sitzung angehoben werden. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie SPD und CDU den Bürgerinnen und Bürgern eigentlich erklären wollen, dass sie sich einen kräftigen Schluck aus der Staatskasse gönnen wollen, während beispielsweise an anderer Stelle Schulstandorte geschlossen werden, um Einsparungen zu erzielen?“

„Ich habe derbe Schwierigkeiten, den Menschen, die erleben mussten, wie lange sich Politiker um eine Hartz-IV-Regelsatzerhöhung von fünf Euro gestritten haben, eine solche Erhöhung zu erklären. Auch die geplante Einführung einer künftigen dynamischen Erhöhung ist, arbeitenden Menschen in unserem Landkreis, die oft genug Nullrunden miterleben dürfen, nur schwer zu vermitteln. Insgesamt bedeutet die Erhöhung der Entschädigungen eine Mehrbelastung des Kreishalts in Höhe von rund 55.000 Euro. Der Kreis könnte vor dem Hintergrund der Haushaltslage ein Zeichen setzen. Denn die allein müsste Grund genug sein, sich selbst in Bescheidenheit zu üben“, macht der LINKEN-Politiker deutlich. „Wir werden der geplanten Erhöhung der Aufwandsentschädigungen in keinem Fall zustimmen. Sollte sie dennoch im Kreistag beschlossen werden, werden die Mitglieder der Linksfraktion ihre Mehreinnahmen für soziale Zwecke spenden.“